Verbessert mich, wenn ich falsch liege, aber kann es sein, das praktisch alle aktuellen jungen Helden bei Marvel und DC momentan eine düstere Phase durchmachen?
Schaut euch doch mal an, wie DC mit seinen Robins umgeht! Stephanie Brown, die als Spoiler eine der wenigen hellen Lichtpunkte im Batman Universum war, wurde Robin, löste ungewollt einen Bandenkrieg auf und wurde dann von einer Vertrauten von Batman umgebracht. Und sie wird seitdem ignoriert.
Ihr Vorgänger und Nachfolger hat es etwas besser. Er lebt! Aber das ist auch schon alles. Wo ist der Robin hin, der Scherze riss und für Auflockerung sorgte? Ich finde ihn nicht mehr. Stattdessen finde ich einen Tim Drake vor, der nur aufgrund seines Charakterbackgrounds von Dick Grayson unterscheidbar ist. Tim Drake hat sein Kostüm mit dem hellen Grün gegen ein Kostüm dominiert von dunklen Farben eingetauscht. Die hellste Farbe ist ein extrem dunkles Gelb. Er ist von Bruce adoptiert worden und hat seit der Identity Crisis erst seinen Vater, seine zweite Heimat (Blüdhaven) und seinen besten Freund verloren.
Dasselbe auch bei Wonder Girl, die seit OYL ebenfalls etwas depri ist. Kein Wunder, ihre Kräfte sind jetzt auf Ares basierend und ihre erste Liebe ist mausetod.
Und dann ist da noch Impulse. Vor der Identity Crisis und dem Teen Titans Reload das Parade Beispiel für einen Helden, der zwar lustig war, aber nicht zu lustig. Impulse hatte etwas, etwas eigenes. Nur das er dies verlor, als er bei den Teen Titans zu Kid Flash wurde. Traditionen sind zwar schön und gut, aber damit wurde Impulse zerstört. Er war nicht mehr der sorglose für den Moment lebenden Held, sondern der brütende Kid Flash, der von Wonder Girl geschnitten wurde! Und nach der Infinite Crisis wurde es noch schlimmer. Er ist der neue Flash, eine Rolle die zu ihm so überhaupt nicht passt!
Aber auch Marvel ist nicht besser. Da werden bei den New X-Men mal eben kurz ein paar jugendliche Nicht-mutanten in die Luft gesprengt und ein paar andere jugendliche Mutanten werden natürlich on-panel getötet! Die New Warriors, eine weitere Truppe mit jugendlichen Helden, wird bei einem Einsatz getötet und löst einen Bürgerkrieg aus. Und aus Speedball wird der manischdepressive Penance.
X-23, Wolverina, ist eine Killerin, Jubilee kräftelos und von der Bildfläche verschwunden und die Young Avengers? Seit ihrer grandiosen eigenen Serie sind sie nur kurz am Rande aufgetaucht und bislang noch nicht umgebracht worden, was schon mal ein Fortschritt ist.
Was ist mit den Runaways? Sie sind die Ausnahme der Regel sozusagen. Auch bei ihnen stirbt es sich locker, leicht, fröhlich. Aber es wird verdammt gut umgesetzt.
Kurzum, in beiden Universen scheint es aktuell Mode zu sein, ihre jugendlichen Helden mit dunklen Farben, dunkler Vergangenheit und dunkler Charakterisierung herumrennen zu lassen. Sie werden umgebracht, dürfen Tragödien noch und nöcher ertragen und das alles nur, um „realistisch“ zu sein.
Das ist kein Realismus. Das ist Soap-Extrem hoch 20. Und mich stört das ganz gewaltig. Die Verlage scheinen aus ihren Fehlern nicht gelernt zu haben und machen alles nur noch düsterer, noch brutaler!
Hallo? Die späten 80er, frühen 90er sind vorbei. Wo ist die Hoffnung?
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen